Was ist das Besondere an Weisheitszähnen?
Der Mensch besitzt im Unter- und Oberkiefer auf jeder Seite je zwei Schneidezähne, den Eckzahn, die beiden vorderen (kleinen) Backenzähne (Prämolaren) und zwei große Backenzähne (Molaren). Diese insgesamt 28 Zähne erscheinen im Regelfall zwischen dem sechsten und vierzehnten Lebensjahr durch.
Bei hahezu allen Menschen sind jedoch Anlagen für insgesamt 32 Zähne vorhanden: Am hinteren Ende jeder Zahnreihe kommt zu den genannten Zähnen noch ein großer Zahn hinzu, der so genannte Weisheitszahn.
In seltenen Ausnahmen besitzen Menschen überhaupt keine Weisheitszähne, weniger als vier oder umgekehrt sogar fünf oder sechs davon.
Auf Röntgenaufnahmen sind die Frühstadien der Weisheitszähne schon ab dem vierzehnten Lebensjahr zu erkennen. Ihr Durchbruch beginnt jedoch erst etwa mit dem 16. bis 18. Lebensjahr, manchmal sogar später. Diesem Umstand verdanken die Weisheitszähne ihren Namen.
Im Zahnwechsel spielen sie eine besondere Rolle: Während die anderen Zähne früher erscheinen und sich bereits ausrichten konnten, ist für die zuletzt herauswachsenden Weisheitszähne bei vielen Menschen nicht genügend Platz vorhanden. Dazu kommt, dass sich der Kieferknochen im Lauf der Evolution z. B. durch die Art unserer Nahrung (weniger harte und zähe Kost) verkleinert hat. Die Folge: Weisheitszähne liegen häufig verlagert (gedreht oder gekippt) im Knochen und können sich dann nicht normal entwickeln.
Retiniert und teilretiniert
Von einem retinierten Weisheitszahn spricht man, wenn dieser vollständig im Kiefer bzw. unter der Mundschleimhaut verblieben ist. Von einem teilretinierten, wenn er nur zum Teil herausgewachsen ist.