Welche Arten von Kronen gibt es?
Bei der Vollgusskrone wird die gesamte Zahnschmelzkappe der natürlichen Zahnkrone ersetzt. Diese Krone hat die Form des ursprünglichen Zahns.
Vollgusskronen werden aus Metalllegierungen hergestellt. Flüssiges Metall wird im zahntechnischen Labor in die gewünschte Form gegossen. Die Legierungen enthalten meist viel Gold. Umgangssprachlich werden die Vollgusskronen deshalb Goldkronen genannt. Der hohe Goldgehalt verringert die Gefahr irgendwelcher chemischer Veränderungen an der Oberfläche der Metalllegierung. Weitere Materialien, die enthalten sein können, sind Titan und Stahl.
Vollgusskronen haben nicht die Farbe normaler Zähne. Meistens sehen sie golden oder silbern aus. Deshalb werden sie in der Regel nur im Bereich der Backenzähne eingesetzt, da sie dort optisch am wenigsten auffallen.
Vollgusskronen sind langlebig und weisen eine gute Verträglichkeit auf; in der Regel treten keinerlei Komplikationen auf.
Im Gegensatz zur Vollgusskrone ersetzt die Teilkrone nur einen Teil der Zahnschmelzkappe. Eingesetzt wird die Teilkrone daher bei weniger stark zerstörten natürlichen Zahnkronen. Eingeteilt werden Teilkronen danach, wie viele Flächen der Zahnkrone mit dem Ersatzwerkstoff bedeckt sind. Es gibt Vierfünftel-, Dreiviertel- und Halbkronen. Teilkronen können aus Gold oder Keramik bestehen. Im Bezug darauf, welchen Anteil der Zahnkrone sie überdecken, gibt es einen fließenden Übergang zwischen Teilkronen und großen Füllungen (wie Onlays).
Beim Einsatz einer Teilkrone bleibt ein Großteil der natürlichen Zahnsubstanz erhalten. Wenn der nach Außen sichtbare Teil des Zahns unbeschädigt ist, fällt der Ersatz des nicht sichtbaren Teils durch eine Teilkrone kaum auf. In manchen Fällen können das Schimmern des Metalls der Teilkrone durch den Zahn hindurch oder die Ränder der Teilkrone ein wenig sichtbar sein.
Bei einer Teilkrone sollte eine gute Mundhygiene betrieben werden, weil sich an der Grenze zur Krone Karies entwickeln könnte. Hier ist auch die exakte Anpassung der Teilkrone an die Zahnform für eine lange Haltbarkeit von Bedeutung.
Die Verblendkrone ist eine Vollgusskrone, die im sichtbaren Bereich des Zahns seiner natürlichen Farbe angepasst, im Fachjargon „verblendet“, ist. Dieser Effekt wird durch zahnfarbenen Kunststoff oder zahnfarbene Keramik erreicht.
Die Verblendkrone verbindet viele Vorteile der Vollgusskrone mit einem ästhetisch ansprechenden Aussehen: In der Regel ist sie dauerhaft haltbar, und sie leitet Wärme extrem selten weiter – das heißt, Hitzeempfindlichkeiten an den Zähnen bleiben aus. Darüber hinaus lässt sich eine Verblendkrone fast nicht von den übrigen Zähnen unterscheiden.
Kunststoffverblendungen müssen häufig nach einer kürzeren Zeit ausgetauscht werden als Keramikverblendungen. Weil sich Kunststoff rascher abreibt, wird er selten im Bereich der Backenzähne eingesetzt. Keramik wird daher bei den Backenzähnen bevorzugt verwendet; außerdem haften Beläge der Materialoberfläche nicht leicht an.
Manchmal werden Kronen nur an den äußeren, möglicherweise sichtbaren Seitenflächen des Zahnes verblendet. Die Kaufläche besteht in diesem Fall nicht aus Keramik, sondern aus Metall.
Die Vollkeramikkrone heißt auch Ganzkeramikkrone, Jacketkrone, Porzellankrone oder metallfreie Keramikkrone. Bei ihr wird keinerlei Metall verwendet. Sie wird vollständig aus Keramikmassen unterschiedlicher Zusammensetzung hergestellt. In diesem Zusammenhang wird von vollkeramischen Systemen gesprochen. Diese unterliegen einer werkstofftechnischen Weiterentwicklung. Abhängig vom Stand der Forschung kommen immer wieder neue Keramikmassen auf den Markt.
Vollkeramikkronen bieten das beste kosmetische Ergebnis: In der Regel sind sie auf den ersten Blick nicht von natürlichen Zähnen zu unterscheiden.
Zwar muss vergleichsweise mehr Zahnsubstanz abgeschliffen werden, um die Krone zu befestigen, aber sie sind gut verträglich und unempfindlich gegenüber Temperaturreizen. Sie können unter Umständen etwas leichter als andere Kronen brechen, früher kamen sie deshalb nur im Bereich der Vorderzähne zur Anwendung. Dort sind die Dehnungskräfte am geringsten und die Ästhetik am wichtigsten. Mittlerweile gibt es verbesserte vollkeramische Systeme, die Vollkeramikkronen auch im Seitenzahnbereich möglich machen.
Für Träger einer Vollkeramikkrone ist allerdings eine gute Mundhygiene wichtig, um Karies vorzubeugen.
Galvanokronen (auch galvanoplastische Keramikverblendkronen genannt) sind relativ neu auf dem Markt. Ihr Grundgerüst besteht hauptsächlich aus Feingold, und sie werden von einer Keramikschicht überzogen. Die gelbliche Farbe des Feingolds schimmert durch die Keramikschicht hindurch und gibt ihr einen warmen, lebendigen Ton. Das ästhetische Ergebnis reicht an das der Vollkeramikkronen heran. Im Gegenzug weist die Galvanokrone eine noch höhere Stabilität auf als die Vollkeramikkrone. Die verwendeten Materialien sind biokompatibel, das heißt, sie sind gut körperverträglich.
Das englische Wort „veneer“ bedeutet Fassade. Veneers sind Verblendschalen und dienen dazu, die Fassade eines Zahns zu verschönern. Die vorgefertigten Halbschalen können im nach außen sichtbaren Teil vor allem auf Schneidezähne aufgeklebt werden. Vorher wird der Zahn in diesem Bereich oberflächlich abgeschliffen. Die natürliche Zahnkrone bleibt weitestgehend erhalten. Veneers bestehen aus Kunststoff, Kompositen oder Keramik.
Veneers werden vor allem aus ästhetischen Gründen eingesetzt. Risse im Schmelz, Verfärbungen und kleine Defekte lassen sich mit ihnen verdecken. Außerdem dienen sie zur Korrektur der Zahnkronenform, der Zahnstellung und von kleineren Lücken.
Mehr Informationen zu Veneers erhalten Sie im Bereich Ästhetische Zahnheilkunde.
Stiftkronen werden auch als „Stiftzahn“ oder wurzelstiftverankerte Kronen bezeichnet. Man kann sie sich vereinfacht wie ein Eis am Stiel vorstellen. Der Stiel oder Stift dient der Verankerung der Zahnkrone im Wurzelkanal.
Die Stiftkrone kommt bei stark beschädigten Zähnen zum Einsatz. Kronen ohne Stift hätten hier nicht genügend Halt. Der Stift besteht aus Metall, Keramik oder Karbon.
Das Wort Stiftkrone im engeren Sinn bezeichnet nur Kronen, die mit dem Stift als ein Stück hergestellt werden. Im weiteren Sinn sind Kronen gemeint, die mit einem separat gefertigten Stift verbunden werden. Bei ihnen wird der Stift zunächst in den Wurzelkanal eingebracht und anschließend die Krone auf dem Stift befestigt. Dieses zuletzt genannte Verfahren ist heute üblicher als die in einem Stück gefertigte Stiftkrone.
Doppelkronen bestehen aus zwei übereinander gesteckten Kronenteilen und verankern herausnehmbaren Zahnersatz mit dem Gebiss. Das unterscheidet sie von den anderen Kronenarten, die Reparaturmöglichkeiten für einzelne Zähne darstellen. Der an einer Doppelkrone befestigte herausnehmbare Zahnersatz kann mehrere Zähne zugleich ersetzen.
Der innere Teil der Krone wird an einem Zahn dauerhaft befestigt. Dieser dient dann als Anker für die Gesamtkonstruktion. Der äußere Teil der Krone ist mit dem herausnehmbaren Zahnersatz verbunden. Er wird über den inneren Kronenteil gestülpt. Die physikalische Kraft, die für eine feste Verbindung zwischen äußerem und innerem Kronenteil sorgt, wird als Haftung oder Haftreibung bezeichnet.
Meistens werden mindestens zwei Zähne mit einer Doppelkrone versorgt. Zwischen ihnen erstreckt sich der herausnehmbare Zahnersatz.
Der innere Teil der Krone besteht aus einem Metall, meist Gold. Der äußere Teil besteht ebenfalls aus Metall. Er ist aber in der Regel mit zahnfarbenem Material verblendet.
Die wichtigsten Varianten der Doppelkrone sind die Teleskopkrone und die Konuskrone.
Bei der Teleskopkrone sind innerer und äußerer Kronenteil zylindrisch. Sie erinnern an die Zylinder eines Teleskops, die ineinander geschoben werden können.
Konus bedeutet Kegel. Bei der Konuskrone laufen die beiden Teile der Krone nach oben hin geringfügig kegelförmig zu.